Einmal Lächeln zum Mitnehmen, bitte!

Ein Lächeln auf den Lippen und den Schalk in den Augen. Sascha Gala Mikic hat es mir diese Woche leicht gemacht, Mode in Sprache zu hüllen.

«Ich werde auch als Mutter noch in Vans rumlaufen.», sagt Sascha Gala Mikic lachend. «Wir sind womöglich die erste Generation, die auch im Alter den eigenen Stil noch behalten wird.», meint sie. Ich nicke. So habe ich mir das nicht überlegt, ist aber eigentlich eine ziemlich interessante Ansicht. Immer mehr ältere Leute gehen auch modisch mit der Zeit und das ist doch toll. Ich stelle mir Sascha genau im gleichen Outfit, wie ich sie vor mir habe, 20 Jahre später vor – mit Kinderwagen und Ehering. Irgendwie eine witzige Vorstellung. Sie wäre eine ziemlich coole Mom.

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Ihren Stil beschreibt sie als hauptsächlich ‹gehängt›, aber immer mit einem Schuss Eleganz. «Und ja, natürlich auch ein wenig Hipster, aber das sind wir doch alle mittlerweile.» Saschas langen, glatten Haare verlaufen von einem hellen Braun zu Weiss. Stundenlang habe sie für das gewünschte Resultat gebraucht. Bald kommt aber noch eine Pastellfarbe auf die Spitzen, wahrscheinlich Mintgrün. Ich finde die Haare ja weiss schon super, aber für Minze bin ich immer zu haben. Der Dip-Dye-Look steht ihr wunderbar, da sie einen hellen Hautton hat. Im Kontrast dazu stehen ihre dunkeln Augen und ihre schönen Lippen, auf denen sie heute einen zarten Himbeerton trägt.

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Als ich sie treffe, trägt sie ihre Mähne noch im 20ies-Style mit Haarband. Dies ist ein toller Trick um sich ratz-fatz eine Kurzhaarfrisur zu zaubern. Einfach ein Haarband oder ein Tuch kurz über oder unter den Haaransatz legen und die Längen von oben in das Band stecken. Wer sehr lange Haare hat, kann dies auch doppelt tun. Dann, wenn nötig, mit Nadeln oder kleinen Spangen fixieren. «Ich mag die 20er-Jahre sehr.», sagt Sascha. Allgemein lasse sie sich am meisten von Musik inspirieren.
Aber auch Leute auf der Strasse oder Blogs inspirieren Sascha. Vor allem Styles aus Mode-Metropolen wie Paris oder London gefallen ihr. Sehr gerne schaut sie sich aber auch auf japanischen Blogs um. «Die Japaner tragen echt ausgefallene Sachen.» Um jeden Preis auffallen, möchte Sascha aber nicht. «Es ist mir klar, dass ich nicht einen einzigartigen Stil habe, das hat wohl niemand. Wir alle kopieren doch letztendlich nur, das ist aber auch völlig okay so.»

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Bei Kleidung und Accessoires legt Sascha aber trotz Trends Wert auf Qualität. Diese stimme in vielen der bekannten Ladenketten wie Zara leider oftmals nicht. Weil sie doch wählerisch beim Einkaufen sei, kaufe sie seit kürzerem fast ausschliesslich im Internet ein. (Zum Beispiel auf www.asos.com  oder www.etsy.com)

Sofort fallen mir Saschas goldenen Vogel-Ohrstecker auf. Details wie diese Ohrringe, das Haarband oder die Sonnenbrille machen ihren Look interessant, jung und eigen. Dazu trägt sie eine Boyfriend-Jeans, eine hellblaue Bluse unter einem dunkelblauen Strickpullover, dunkelrote Vans und eine Sonnenbrille. Schwarze Socken bilden einen Übergang vom Schuh zur Hose und ermöglichen das Hochkrempeln auch noch im kühlen Herbst. Niemals tragen würde Sascha zu viele Farben aufeinander oder eine Kombination aus verschiedenen Mustern. Das ganze wirke dann zu unruhig. «Ich achte mich darauf, dass ich mich auf wenige Farben der gleichen Farbfamilie beschränke, oder zum Beispiel von der Hüfte auf- und abwärts jeweils im gleichen Ton bleibe.»

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Die leicht roten Lippen und das Haarband geben dem Look einen Kontrast durch ihre Verspieltheit und Weiblichkeit; ebenfalls die filigranen Fingerringe an der Hand. Um Saschas Schultern hängt ein wunderschöner, klassisch brauner Lederrucksack. Das Outfit wirkt bequem und trotzdem stylisch, unkompliziert und dennoch modern.

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Vor unserem Treffen sei sie dann doch unsicher gewesen, was sie anziehen solle, verrät mir Sascha. «Da stehe ich vor meinem Schrank und denke: Ich habe so viel und irgendwie doch nichts.» Schmunzelnd frage ich, was denn für sie besonders wichtig an einem Look sei. Nach kurzem Bedenken antwortet sie: «Die Frisur, die Schuhe und das Lachen.»
Da hat sie wohl Recht. Ein Lächeln macht doch einfach alles noch ein Stück besser.

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