Wo bekomme ich bitte mein phantastisches Tierwesen?

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Seit dem 17. November ist es soweit: Wir dürfen uns wieder in die magische Welt von J.K. Rowling stürzen. Kopf voran tauchen wir in das Ambiente, auf welches wir lange warten mussten. Mit «Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind» gelingt es Regisseur David Yates das Potter-Feeling fortzuführen.

New York wird von übernatürlichen Ereignissen heimgesucht – eine grosse Gefahr für die Menschen aber auch für die Magier, deren versteckte Existenz auf dem Spiel steht.

Die Geschichte

Newt Scarmander (Eddie Redmayne), ein britischer Zauberer, reist nach New York im Jahre 1926. In der Hand einen Koffer, der die Neugierde sofort weckt. Newt hat soeben eine weltweite Forschungsreise hinter sich, um die Vielfalt magischer Wesen zu erforschen. Diese möchte er den Magiern näher bringen. Und einige davon befinden sich genau in diesem Koffer, der den ganzen weiteren Handlungen seinen Boden gibt.

Der Fabrikarbeiter Jacob Kowalski gerät ungewollt mitten hinein in die magische Welt und versucht zusammen mit Newt die Wesen wieder einzufangen, was zu allerlei Situationen führt bei denen man sich herzhaft lachend im Kinosessel wiederfindet.

Schnell macht der Zuschauer Bekanntschaft mit dem ersten magischen Wesen, welches es auf allerlei Glitzerkram abgesehen hat. Absolut niedlich inszeniert saugt einem diese Begegnung mitten hinein in Joanne K. Rowlings Welt, welche fantastischer nicht gestaltet sein könnte.

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Die Schauspieler

Eddie Redmayne passt in die magische Welt, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Wer The Danish Girl gesehen hat, wird ein Weilchen brauchen dies in den Hintergrund zu stellen. Es ist Redmaynes Blick – diese Mischung aus Verwunderung und Verletzlichkeit, die im nächsten Moment in emotionale Stärke umschlägt, welche ihn vom ersten Moment an zum Verbündeten werden lässt.

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Ohne Tina wäre Newt aufgeschmissen. Bild: zvg

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Dan Fogler, derJacob Kowalski verkörpert, verzaubert uns als Muggel mit seiner Ahnungslosigkeit. Unzufrieden mit dem beruflichen Alltag in der Dosen-Fabrik gibt es für ihn keinen besseren Zeitpunkt für einen Ausflug in die magische Welt. Er gibt uns das Gefühl, dass in jedem von uns ein Jacob steckt der nur darauf wartet, seine Träume zu verwirklichen.

Katherine Waterston spielt die von ihrer Vergangenheit geplagte Tina, welche Newt und Jacob bei der Suche nach den magischen Wesen behilflich ist – nicht zuletzt um ihre Karriere im MACUSA (Magischer Kongress der USA) zu retten. Auch ihr gelingt es, die Tina in uns zu wecken. Eine die für ihre Prinzipien eintritt.

Bezug zu Harry Potter

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Newt auf der Suche nach dem stibitzenden Wesen. Bild: zvg

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Allein die Filmmusik schlägt mit den eingängigen ersten Klängen des Harry-Potter-Themas immer wieder den Bogen in die magische Welt des jungen Zauberers. Während Newt Scarmander noch von den uns allen bekannten Muggeln spricht, werden sie in New York No-Majs genannt.

Dem aufmerksamen Zuschauer entgehen die kleinen Hinweise zu Harry Potter nicht. Sei es die Kette mit den Symbolen rund um die Heiligtümer des Todes oder Aussagen zu Verwandten der uns allen gut bekannten Figuren aus den Büchern und Filmen.

Die Stärken

Nicht von schlechten Eltern ist der ganze Cast. Neben Eddie Redmayne, Katherine Waterston und Dan Fogler geben sich Samantha Morton, Colin Farrell, Ron Perlman und Johnny Depp die Ehre. Ezra Miller, welcher schon in Vielleicht lieber Morgen eine solide schauspielerische Leistung ablieferte, erzeugt mit seiner Darstellung des Credence Gänsehaut-Momente.

Die Special Effects die uns in der 3D-Welt mit diversen Schreckmomenten beschenken sind fantasievoll, aber nicht ganz unvorhersehbar.

Die Wesen haben es in sich. Nicht jedes ist so niedlich, dass man es direkt in die Arme nehmen möchte wie der kleine etwas narzisstisch angehauchte Baum, aber sie alle haben etwas Liebevolles und Heldenhaftes an sich. Einfach so, wie es sich unsere Fantasie nicht besser hätte ausmalen können.

Das kleine Baumwesen hat seine ganz eigenen Ideen. Bild: zvg

Fazit

Dieser Film ist so kurzweilig wie fantastisch. Das Ende schreit nach mehr und zwar sofort. Alle Zutaten, die so ein Film für das komplette Geschmackserlebnis braucht, sind vorhanden. Ein bisschen Drama, der Kampf zwischen Gut und Böse und genug Harry Potter, dass man sich von Anfang an wohl fühlt. Betrachtet man den Film vor dem Hintergrund der aktuellen Weltgeschehnisse kann man einige Parallelen ziehen und sich Gedanken machen, die sicherlich nicht verkehrt sind.

Mit dieser Verfilmung eines fiktiven Lehrbuches über Fantastische Tierwesen macht Regisseur David Yates Lust auf mehr und entführt uns einmal mehr in die Welt, die uns nach dem Ende von Harry Potter schon ein bisschen gefehlt hat.